Wiederbewaldung rund um das Rugezi-Feuchtgebiet
Über 30.000 neue Bäume zum Erhalt von Ruandas Natur
Das Feuchtgebiet Rugezi ist ein Hotspot der Biodiversität sowie Heimat des bedrohten Grauen Kronenkranichs. Aufgrund der nationalen wie internationalen Bedeutung der Region hat die Regierung Ruandas Rugezi zum Schutzgebiet erklärt. Durch die hohe Populationsdichte und die Armut der Bevölkerung gerät das Ökosystem jedoch immer stärker unter Druck. Deshalb unterstützen wir seit 2020 gemeinsam mit der Daniel Schlegel Umweltstiftung und mit Unterstützung von TeeGschwendner ein Projekt zur Renaturierung. Das Projekt wurde von der Rwanda Wildlife Conservation Association (RWCA) ins Leben gerufen, einer Organisation der lokalen Zivilgesellschaft Ruandas.
Ziel des Projektes ist es, langfristig den Erhalt des wichtigen Ökosystems zu sichern. Wir fördern die Renaturierung und tragen zu einem Ende der wirtschaftlichen Ausbeutung des Gebietes bei. Aktive der RWCA und einige Hundert Gemeindemitglieder pflanzten bereits über 30.000 einheimische Bäume auf zwei Inseln im Rugezi-Feuchtgebiet. Die Gemeindemitglieder wurden für ihre Arbeit entlohnt und sind damit finanziell nicht mehr auf die wirtschaftliche Nutzung des Feuchtgebiets angewiesen. Die Bäume werden jedoch nicht nur gepflanzt, sondern auch weiter gepflegt und beobachtet, um eine maximale Überlebensrate und die Renaturierung der beiden Inseln zu gewährleisten. Die Community Ranger*innen der RWCA patrouillieren und kontrollieren die Inseln regelmäßig. Damit stellen sie sicher, dass die Natur nicht wieder zerstört wird. Die Gemeindemitglieder schätzen die Möglichkeit, mit der Arbeit im Naturschutz Geld zu verdienen. Manche konnten mit ihrem Verdienst den Rückweg zum Studienort bezahlen, den ihre Familien nicht aufbringen konnten. Andere berichten uns, dass sie das Geld für die Krankenversicherung ihrer Familie oder die Schulausrüstung ihrer Kinder verwenden.
In den letzten Monaten befragten die Mitarbeitenden unserer Partnerorganisation RWCA viele Gemeindemitglieder. Ziel war es, herauszufinden, wie sich Konflikte zwischen den Ansprüchen der Menschen und dem Schutz der Natur langfristig lösen lassen. In den Gesprächen ging es vor allem um Weideflächen für die Tiere. Auch mit lokalen Führern gab es hierzu Gespräche. Im Anschluss hat die RWCA einen Gemeindekuhstall und Weideflächen für die Gemeindemitglieder bereitgestellt. Das ist ein großer Erfolg. Denn so soll verhindert werden, dass Teile des Schutzgebietes Rugezi als Weidefläche genutzt werden.
Die RWCA sorgt auch in Zukunft dafür, dass die renaturierten Inseln kontrolliert werden, um den langfristigen Schutz der Bäume sicherzustellen. Die Botanikerin der RWCA wird die Inseln weiterhin regelmäßig besuchen und alle sechs Monate eine Bestandsaufnahme vornehmen, einschließlich der Überlebensraten der Bäume.
Mit der Wiederbewaldung werden zum ersten Mal wieder mehr als 1.200 Kraniche im Rugezi Feuchtgebiet in Ruanda gezählt. Ein doppelter Erfolg für den Vogel- und Klimaschutz. Mehr →
Die Grauen Kronenkraniche Afrikas sind vor allem durch Lebensraumzerstörung und direkte Verfolgung bedroht; ihre Bestände haben sich dramatisch reduziert. Der Schwarzhalskranich in Asien ist durch den Verlust von Feuchtgebieten und Nahrungsangeboten bedroht. Mehr →
Der Tanasee in Äthiopien bietet mehr als 200 Millionen Menschen eine Lebensgrundlage. Unser Projekt Water for Life zum Erhalt des Sees wurde, wie der Großteil der internationalen Projektarbeit, stark durch COVID-19 eingeschränkt. Mehr dazu im Blog. Mehr →